Rassenmerkmale

Gesamteindruck:

Der Madras-Kämpfer ist ein mittelhohes, sehr bewegliches Huhn mit guter Bemuskelung, starken Knochen und verhältnismäßig aufrechter Körperhaltung. Die Madras werden der Gruppe der Kulang zugeordnet, zu der wir die Asil-Rassen ab eines Körpergewichts von 3 Kilogramm zählen, wie die Hayderabad, Kalkutta und unsere Madras. Diese Rassen sind ursprünglich im Süden Indiens beheimatet.

Körper:

Seitlich betrachtet kann der Madras-Kämpfers in drei gleich hohe Körperpartieen eingeteilt werden, Beine, Körper und Hals.

Die Rückenlinie ist bei aufrecht getragenen Körper entsprechend abfallend, wobei der Schwanz waagerecht getragen werden soll.

Von oben gesehen, soll der Körper der Madras der Form einer Haselnuss gleichen.

Der Rumpf der Madras ist knapp mittellang, mit breiter, gut bemuskelter Brust. Der Rücken der Madras ist breit mit deutlich abgesetzten Schultern und parallel zu Rückenlinie getragenen Flügeln.

Der Körper soll sich nach hinten deutlich verjüngen und der Schwanz soll kurz und die Sichelfedern schmal sein.

Hahn rotgesattelt
Kopf:

Der Kopf des Madras soll über einen raubvogelartigen Gesamteindruck verfügen. Der Kopf ist breit,der Schnabel ist leicht gebogen, mittellang und kräftig ausgeprägt.

Der Gesichtsausdruck wird durch tiefliegende, perlfarbige Augen unter ausgeprägten Augenbögen hervorgerufen. Die Kehllapen sollen wenig entwickelt sein und die dunkelrote, mit Borstenfedern besetzte Kehlhaut (Halswamme) nicht überragen.

Der kurze, wenig ausgeprägte dreireihige Erbsenkamm bildet den oberen Abschluss des Kopfes.

Hahn widfarbig mit guten Kopfpunkten
Gefieder:

Der Halsbehang soll knapp sein und die markanten Schultern nicht bedecken. Die Befiederung des Körpers soll knapp und fest sein. Die Schenkel sollen nicht von allzu üppigem und flaumigen Gefieder bedeckt sein. Der Schwanz soll kurz und die Sichelfedern schmal sein. Eine Gefiederlücke auf der Schulter (Rose) ist wünschenswert und als solches ein positives Merkmal.

Läufe:

Die kräftigen Läufe sind gelb und mittellang erwünscht und die Sporen sollen ausgeprägt sein uns sind bei Tieren beiderlei Geschlechts erlaubt.

Gewicht:

Wunschgewicht bei den Hähnen beträgt 3,0 bis 3,5 kg, das Gewicht der Hennen sollte bei 2,5 -3,0 kg liegen.

Das Gewicht der Bruteier sollte zwischen 50 g und 55 g liegen.

Zuchtziele:

Folgende Zuchtziele sind zu priorisieren:

1. Vitalität der Tiere

2. Körperform der Tiere

3. Charaktereigenschaften, wie Brut- und Führungstrieb, Kampftrieb, ruhiges Wesen

4. Die Farbe spielt in der Zucht der Madras eine untergeordnete Rolle. Wobei darauf geachtet werden sollte, dass die ausgestellten Tiere, den vom Sonderverein zur Erhaltung des Madrashuhnes mit dem Bundeszuchtausschusses des BDRG erarbeiteten Farbschlägen, zugeordnet werden können. Allzu wilde Interpretationen der Farben, wie in den vergangenen Jahren immer wieder auf Ausstellungen zu sehen, sollten zukünftig vermieden werden. Jedoch sind auch Tiere anderer Farben, die nicht anerkannt sind, bei entsprechender rassetypischer Körperlichkeit durchaus für die Nachzucht geeignet.

Zucht und Haltung:

Wie bei allen Kämpferrassen benötigt der Madras-Kämpfer eine längere Zeit bis zur körperlichen Reife als unsere Wirtschafts-Rassen. Der Aufbau des Körpers benötigt bei Hähnen sicherlich sieben bis acht Monate. Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass Madras erst im zweiten oder dritten Lebensjahr zu ihrer vollen körperlichen Blüte gelangen.

Um den außergewöhnlich ausgeprägten Brut und Führungstrieb dauerhaft zu erhalten, ist es erforderlich, die Naturbrut zu nutzen. Dies stellt keine besondere Herausforderung dar, weil die Hennen nach der Ablage von mehreren Eiern, wenn diese dem Nest nicht entnommen werden, in der Regel beginnen, das Gelege zu bebrüten. Für unser Ausstellungswesen stellt sich die Schwierigkeit, dass die Natur-Brut frühestens im März beginnt und so die Reifezeit bis zur Präsentation der Tiere auf den Schauen eher knapp ist.

Die Küken können aber auch maschinell erbrütet werden, wobei die körperliche Entwicklung bei Jungtieren, die von einer Glucke geführt werden, deutlich schneller ist und auch das Verhalten bei künstlich erbrüteten Küken unterscheidet sich deutlich zu den natürlich erbrüteten und mit Glucke aufgewachsenen .

Nachzucht in verschiedenen Farbenschlägen

Gerade in der Pflege der Charaktereigenschaften bietet sich dem Züchter der Madras eine interessante Aufgabe und vielseitige Beobachtungsmöglichkeiten. vor allem die aufzucht der Küken unter dem Schutz der Henne geben uns die Möglichkeit Beobachtungen zu machen, die auf die Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit der Rasse hindeuten. Den der außergewöhnliche Brut- und Führungstrieb der Hennen und die Kampfbereitschft der Hähne sind die in Jahrhunderten von Kämpferzuchten getragenen Eigenschaften, die die Madraskämpfer noch heute in sich tragen.

Die Madras sollten zeitig nach Geschlechtern getrennt werden, weil die Kämpfe, insbesondere unter den jungen Hähnen, ungefähr mit der achten Lebenswoche beginnen und die Neigung zu kämpfen mit der Geschlechtertrennung eingedämmt werden kann. So ist es sinnvoll, mit der Beringung auch die Trennung der Geschlechter durchzuführen.